Digitalisierung der deutschen Wirtschaft nimmt Fahrt auf

Seit 2020 misst das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie den Grad der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft. Im ersten Jahr war der Digitalisierungsindex auf den Wert 100 normiert. 2021 ist er um acht Punkte auf 108 gestiegen. Laut BMWI haben vor allem verbesserte Rahmenbedingungen zum Anstieg des Index geführt.
vom 7. Dezember 2021
image

Digitalisierung der deutschen Wirtschaft nimmt Fahrt aufSeit 2020 misst das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie den Grad der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft. Im ersten Jahr war der Digitalisierungsindex auf den Wert 100 normiert. 2021 ist er um acht Punkte auf 108 gestiegen. Laut BMWI haben vor allem verbesserte Rahmenbedingungen zum Anstieg des Index geführt.
Dabei handelt es sich um unternehmensexterne Faktoren wie die technische Infrastruktur. Aber auch der pandemiebedingte „Homeofficeschub“ habe sich als Treiber erwiesen. Der Informationsaustausch zwischen verschiedenen Geschäftsbereichen und die Vernetzung mit anderen Unternehmen sei „digitaler“ als dies noch vor einem Jahr der Fall war. 37 Faktoren sind insgesamt maßgeblich für die Ermittlung des Digitalisierungsindex. Grundlage der Befragung der Unternehmen zum Stand ihrer internen Digitalisierung ist das Reifegradmodell.
 

Vor allem Prozesse werden digitaler

Unternehmensintern wird vor allem auf die Bereiche Prozesse, Produkte, Geschäftsmodelle, Qualifizierung sowie Forschungs- und Innovationsaktivitäten geschaut. Den größten Fortschritt verzeichnen die Prozesse, die im Index von 100 auf jetzt 121 gestiegen sind. Unternehmensexterne Faktoren sind die technische Infrastruktur, administrativ-rechtliche Rahmenbedingungen, Gesellschaft, Humankapital und Innovationslandschaft. Hier macht die Infrastruktur den größten Sprung von 100 auf nunmehr 116,4 Punkte.
 

Klar: ITK-Branche liegt vorne

Der Blick auf die Branchen zeigt wenig Überraschendes: Ganz vorne liegt mit großem Vorsprung der Bereich ITK. An zweiter Stelle liegt der Fahrzeugbau, gefolgt von Elektrotechnik und Maschinenbau. Am meisten gestiegen ist der Index in der Tourismusbranche, die im Jahr zuvor allerdings auch auf dem vorletzten Platz lag.
 

Kleine Unternehmen mit Steigerung

Auch was das Verhältnis Unternehmensgröße und Grad der Digitalisierung angeht, sind die Statistiken erwartungsgemäß. Große Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl von mindestens 250 Mitarbeitern weisen den höchsten Digitalisierungsgrad auf, der Index ist dabei von 199,6 noch einmal auf 205,2 gestiegen. Leicht zurückgegangen ist dieser bei den mittleren Unternehmen (50-249 Beschäftigte), von 125,9 auf jetzt 119,4. Kleine Unternehmen (1-49 Mitarbeitende) verzeichnen einen Zuwachs von 89,2 auf 93,9 Punkte.Bildnachweise: © IMAGO / Alexander Limbach

Beitrag von Alexander Pradka

Dies könnte Sie auch interessieren

Duden und Lobbyismus Duden und Lobbyismus, 23.06
Sachverständige diskutierten Änderungen des Lobbyregistergesetzes
Viele Wirtschaftszweige versuchen, mittels Lobbyisten Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Von ihnen gibt es mehr als Abgeordnete im Bundestag. Seit...
Das Volkswagen Logo am Eingang der Volkswagen Sachsen GmbH in Zwickau
EU
Dieselgate: EuGH bestätigt Anwendung des Grundsatzes ne bis in idem
Die Volkswagen Group Italia und die VW-Aktiengesellschaft beriefen sich in einem Verfahren vor dem Italienischen Staatsrat auf Art. 50 der Charta der Grundrechte...
230918_News_DSGVO_Auskunftsanspruch_thought-catalog-Nv-vx3kUR2A-unsplash
Keine eigenmächtige Ansprache von Kunden auf privaten Social-Media-Accounts
Verarbeiten Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter eines Unternehmens Kundendaten in ihren privaten Accounts auf sozialen Netzwerken, kann der Kunde oder die...