In einer Mitteilung des Bayerischen Justizministeriums heißt es, Legal Tech und der Einsatz moderner Informationstechnologien im Rechts- und Wirtschaftsleben veränderten die Berufswelt der Juristen. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich meint dazu: „Die fortschreitende Digitalisierung stellt das Recht vor neue Herausforderungen. Legal Tech schafft neue Möglichkeiten sowohl zur Automatisierung von Abläufen als auch zur Sachbearbeitung und Rechtsberatung.“ Mit der Vermittlung „wertvoller Zusatzkompetenzen“ will die bayerische Justiz auch einen „Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit des Rechtsstandortes Deutschland leisten“.
Diversifizierter Ausbildung- und Prüfungsstoff
Rechtsreferendarinnen und -referendare können künftig zwischen Berufsfeldern wählen, die dann auch Gegenstand der mündlichen Prüfung im zweiten Staatsexamen sind. Das neue Angebot geht unter anderem auf die Initiative der Munich Legal Tech Student Association (MLTech) zurück, die sich über das Thema mit dem Bayerischen Justizminister ausgetascht hatten. Ausbildungs- und Prüfstoff im Berufsfeld „Informationstechnologierecht und Legal Tech“ sind Im Bereich des Informationstechnologierechts Software- und IT-Vertragsrecht, Domainrecht, Immaterialgüterrecht und ergänzender wettbewerblicher Leistungsschutz, Regulierung digitaler Plattformen sowie im Bereich der Legal-Tech-Anwendungen Rechtsdienstleistungsgesetz, anwaltliches Berufs- und Vergütungsrecht sowie haftungs- und wettbewerbsrechtliche Fragen.
Bestandteil der Digitaloffensive
Die Maßnahme gehört zur Digitaloffensive, die das Bayerische Justizministerium im Juni des vergangenen Jahres angekündigt hatte. Gemeinsam mit dem Zentrum für Innovation und Gründung, „UnternehmerTUM“, hatte das Ministerium das Netzwerk „Legal Tech Colab“ gegründet, in das pro Jahr bis zu einer Million Euro investiert werden sollen. Es unterstützt Start-ups in allen Phasen von der Gründung über die Finanzierung bis hin zum Markteintritt.
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